Stipendienprogramm „Windkanal 2023“
Ein Windkanal ist das „als ob“ in der Produktentwicklung. Hier wird unter geschützten Bedingungen ausprobiert, was sich später in der Praxis beweisen muss. In diesem Stipendienprogramm des Landesverbands Freie Theater Baden-Württemberg (LaFT BW) werden Ideen und Konzepte für neue Tanz- und Theaterproduktionen gemeinsam verhandelt. Freie Künstler*innen entwickeln ihre Projekte nämlich größtenteils allein, von der ersten Idee bis zur Premiere. Aber wäre es nicht hilfreich, schon vor der Premiere das Konzept gemeinsam einem Realitätscheck zu unterziehen? Der „Windkanal“ hat sich zum Ziel gesetzt, neue Ideen lustvoll und produktiv zu reflektieren. Eingeladen sind Theater- und Tanzschaffende aus ganz Baden-Württemberg. In einer Art Kolloquium diskutieren sie gemeinsam Konzepte für ihre neuen Projekte und setzen sich mit aktuellen künstlerischen Positionen im Programm der 22. Internationalen Schillertage auseinander. Das Programm für die Stipendiat*innen ist nicht öffentlich, jedoch werden in einem öffentlichen Fachgespräch Überlegungen und Ergebnisse des „Windkanals“ mit interessiertem Publikum geteilt.
Das Öffentliche Fachgespräch findet am Donnerstag, 29. Juni von 16.00-18.00 Uhr im EinTanzHaus in Mannheim statt. Der Eintritt ist frei.
Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme am Stipendienprogramm „Windkanal 2023“ ist abgeschlossen.
Es haben sich insgesamt 10 Teilnehmer auf die Ausschreibung "Windkanal" beworben.
Zugehörige Dateien
Künstlerische Leitung

Der Schwerpunkt Theater wird moderiert von Uwe Gössel, Berlin, Theatermacher und Dramaturg sowie Jurymitglied LaFT BW.
Uwe Gössel ist freischaffender Theatermacher, Dramaturg und Autor.
Als freier Theatermacher entstanden in den letzten Jahren mehrere Arbeiten, die sich mit dem Boden beschäftigen: “Urban Mining Moabit. Bodenproben Trümmerberge“ oder „Boden.Treff.Leipzig. Die letzten 500 Millionen Jahre“ in Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum in Leipzig, „1130 Meter Schwere Reiter Straße“ von Thomas Goerge in München (2023) oder „Bodenproben Berlin“ in der in der clb-Galerie, Berlin. Die Projekte entstehen interdisziplinär in den Bereichen Installation, Sound, Film und Performance. Uwe Gössel war darüber hinaus tätig am Nationaltheater Reykjavik (mit Thorleifur Örn Arnarsson), für Rimini Protokoll (Kammerspiele München: „Top Secret“) und regelmäßig mit der Gruppe shifts. art in movement („Feeding Back“, „RIM#2-3“, „Hansahood“) unterwegs.
Von 2006 - 2014 war er Leiter des Internationalen Forums des Theatertreffens der Berliner Festspiele, 2002 - 2004 Dramaturg am Maxim Gorki Theater Berlin, 1999 - 2002 Schauspieldramaturg am Volkstheater Rostock. Jurytätigkeiten u.a. für das LaFT Baden-Württemberg, Theatertreffen der deutschsprachigen Theaterschulen und den Kleist-Förderpreis. Lehrtätigkeit u.a. in Deutschland, Japan, Tunis, Georgien, Togo und der Ukraine. 2020 und 2021 unterrichtete er digital an der Universität in Teheran.
Uwe Gössel ist Ehrenmitglied der Dramaturgischen Gesellschaft dessen Vorstand er von 2005 bis 2021 war.
(www.bodenproben.org)

Der Schwerpunkt Tanz wird moderiert von Tänzer und Choreograph David Brandstätter aus Le Havre, Frankreich.
David Brandstätter kam nach seinen frühen Jahren als Jongleur und Einradfahrer und über sein erstes Studium, Angewandte Musikwissenschaft sowie als Sozial- und Umweltaktivist - wie auch als Punk - in die Welt des Tanzes. Er studierte am European Dance Development Center im niederländischen Arnheim (jetzt ArtEZ). Hier vertiefte er sein Interesse an nicht stereotypen Bewegungen und Kompositionen, an somatischen Praktiken der Verkörperung sowie an der Kontaktimprovisation. Zusammen mit Malgven Gerbes gründete er 2008 in Berlin die inzwischen binationale Kompanie "shifts \ art in movement”. Von Berlin und der Normandie in Frankreich aus produziert shifts weltweit investigative Choreographien. Shifts Bewegungen stehen oft in einen Dialog mit anderen Medien und Forschungsfeldern. Sie finden auch in kunstfernen Kontexten statt, zum Beispiel mit Architekten, Köchen oder Stadtentwicklern. Mit shifts war David Brandstätter inzwischen in mehr als 25 Ländern auf vier Kontinenten unterwegs. Aktuell arbeitet er an einer choreographischen Ausstellung.
shifts. art in movement,
(www.s-h-i-f-t-s.org/de)
Die kooperierenden Institutionen
EinTanzHaus e.V., vertreten durch Daria Holme
www.eintanzhaus.de
Theater Felina-Areal, vertreten durch Sascha Koal
www.theater-felina.de
Theaterhaus G7, vertreten durch Inka Neubert und Pascal Wieandt
www.tig7.de
zeitraumexit e.V., vertreten durch Frank Degler
www.zeitraumexit.de
Nationaltheater Mannheim / 22. Internationale Schillertage, vertreten durch Christian Holtzhauer und Emily Keller
www.nationaltheater-mannheim.de
